(Prof. Werner Kunz, Juli 2020)
„Der Rückgang vieler Arten in den letzten Jahrzehnten in Deutschland ist in aller Munde. Die Intensivierung der Landwirtschaft, Düngung und Gifte und der Klimawandel werden immer sofort als Ursachen genannt. Was oft vergessen wird, ist die Tatsache, dass unsere gesamte Landschaft seit der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts deutschlandweit eine Struktur annimmt, die es seit Jahrhunderten (vielleicht sogar seit dem Ende der Eiszeit) nie gegeben hat. Sanddünenlandschaften, Heiden und weite Geröllflächen (wie z.B. vor zwei Jahrhunderten Teile des Thüringer Beckens oder noch vor hundert Jahren das Lechfeld südlich von Augsburg) verschwinden, Feucht- und Schlammflächen wurden entwässert, und Alles wird von Wäldern überwuchert. Die Landschaft verändert sich in einer Richtung, die nicht den Bedürfnissen vieler gefährdeter Arten entspricht.
Viele Menschen wissen nicht, wie früher die Landschaft in Deutschland ausgesehen hat. Sie sehnen sich nach Wald und setzen den Begriff Natur oft mit Wald gleich. Der Wunsch…
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